Gewöhnlich kann Bjarke Ingels nicht. Er gräbt seine Architekturen in die Erde, installiert Skipisten auf deren Dächern oder lässt sie, wie aktuell für den Uhrenhersteller Audemars Piguet, spiralförmig emporwachsen.
Zwei ineinander verschlungene Spiralen, die sich voller Anmut aus dem Boden erheben: Auf den ersten Blick wirkt das Gebäude seltsam fremd neben dem historischen Altbau der Nachbarschaft. Fast wie das futuristische Versteck einer zeitreisenden Gesellschaft, die von hier aus ihre eigene Vergangenheit erforscht und dokumentiert. Letzteres ist gar nicht so weit hergeholt, denn in gewisser Weise dient der Bau der Dokumentation. Er beherbergt das Museum des Uhrenherstellers Audemars Piguet und damit nicht weniger als 300 teils exzeptionelle Exponate. Sieben Jahre ist es her, dass das Büro des dänischen Stararchitekten Bjarke Ingels (BIG) den Auftrag für das Gebäude bekam. Nun ist es fertig und wird BesucherInnen voraussichtlich genau am Erscheinungstag dieses Magazins, dem 25. Juni, zugänglich gemacht.
Neben dem Museumsgeschoss mit Ausstellungsräumen sind im Neubau auch
begehbare Werkstätten untergebracht. Das Besondere: Im gesamten Gebäude
gibt es keine Stützen, vertikale und horizontale Lasten werden über die
gebogenen Glasfassaden gehalten. Sie umgeben die BesucherInnen nahezu
vollständig und ermöglichen den Blick vom Museum durch die Werkstätten
ins Vallée de Joux. Dach und Decke des Pavillonbaus bilden eine einzige,
mit Messing verkleidete Stahlkonstruktion, wobei allein das Dach 470
Tonnen wiegt..
AUDEMARSPIGUET.COM
BIG.DK
Den kompletten Artikel finden Sie im Magazin RAUM UND WOHNEN. Die Ausgabe 06-07/20 lässt sich online bestellen.
Text: Kirsten Höttermann
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 06•07/2020