Neue Eleganz hinter alten Mauern

Ein altes Haus renovieren oder doch lieber neu bauen? Dieses Haus in Irland zeigt exemplarisch, wie wunderbar man beides miteinander verbinden kann.

Die Bauherrschaft wollte den Raum trotz seiner Grösse offen halten. Dies gelang mit massgefertigten Einbauten, welche die verschiedenen Bereiche zonieren.
Die Bauherrschaft wollte den Raum trotz seiner Grösse offen halten. Dies gelang mit massgefertigten Einbauten, welche die verschiedenen Bereiche zonieren.

Der Raum strahlt zeitlose Eleganz aus. Die weisse Treppe, die sich wie ein DNA-Strang nach oben windet, verstärkt diesen Eindruck. Sie dreht sich um sich selbst und um einen romantischen Porzellanleuchter, der das monochrome Ambiente perfekt ergänzt. Die Rede ist von dem schlicht-schönen Treppenhaus, das den alten mit dem neuen Teil des Hauses verbindet und zugleich einen Einblick in dessen Geschichte gewährt. Die Familie, der das Haus gehört, ist schon seit Generationen auf dem irischen Land beheimatet. Der aktuelle Eigentümer hat mehrere Jahre im Ausland gelebt, sich nun auf seine Wurzeln besonnen und das 200 Jahre alte Haus modernisiert, um so die Verbindung zum Land seiner Vorfahren und zur Geschichte seiner Familie aufrechtzuerhalten.

Das Ergebnis ist eine wunderbare Kombination aus Tradition und Moderne, die diesem Haus eine ganz besondere Atmosphäre verleiht. Um das umfangreiche Projekt – das Haus ist heute 910 Quadratmeter gross – umzusetzen, haben zwei preisgekrönte Studios aus Dublin zusammengearbeitet. Das Architekturbüro DMVF Architects und das Innenarchitekturstudio Kingston Lafferty Design erfüllten die spezifischen Anforderungen der Familie, indem sie das historische Bauernhaus renovierten und um einen dreistöckigen, modernen Anbau erweiterten. Als verbindendes Element wirkt eben jene schlanke Treppe aus poliertem Gips, die wie eine Vollplastik alle Ansichten einbezieht.

Von der Strasse aus sieht man lediglich das georgianische Gebäude; der Neubau verbirgt sich geschickt dahinter. Erst, wer die Eingangstür öffnet, bemerkt die Veränderungen. Der Korridor erstreckt sich über das alte Bauernhaus hinaus und wirkt wie ein «Rückgrat aus Licht», wie Colm Doyle von DMVF es beschreibt. Der weisse Marmorfussboden gibt den Rhythmus vor, dem man zu folgen hat. Er führt über das Treppenhaus und durch zwei hohe Türen mit schwarzen Laibungen eine halbe Etage tiefer in den T-förmigen Hauptwohnraum.

Der Salon befindet sich im historischen Hausteil, was dessen Interieur auch widerspiegelt. Den Raum dominiert das Sofa «Chester Moon» von Baxter in blaugrauem Leder. Passend dazu sind die Vertäfelungen der Wände im Farbton «De Nimes» von Farrow & Ball gestrichen. Couchtisch: «Ufo» von Emmemobili; Sessel: «Cubo» von Espasso; Stehleuchte: «Mankai» von Man of Parts; Fotos: Patrick Scott.
Der Salon befindet sich im historischen Hausteil, was dessen Interieur auch widerspiegelt. Den Raum dominiert das Sofa «Chester Moon» von Baxter in blaugrauem Leder. Passend dazu sind die Vertäfelungen der Wände im Farbton «De Nimes» von Farrow & Ball gestrichen. Couchtisch: «Ufo» von Emmemobili; Sessel: «Cubo» von Espasso; Stehleuchte: «Mankai» von Man of Parts; Fotos: Patrick Scott.
Wie bereits vor 200 Jahren betritt man das Haus durch das georgianische Portal. Doch heute führt der Flur weiter ein halbes Geschoss hinab in einen modernen Anbau. Das Treppenhaus fungiert als Brücke zwischen dem alten und dem neuen Gebäudeteil. Leuchte: Andreea Braescu.
Wie bereits vor 200 Jahren betritt man das Haus durch das georgianische Portal. Doch heute führt der Flur weiter ein halbes Geschoss hinab in einen modernen Anbau. Das Treppenhaus fungiert als Brücke zwischen dem alten und dem neuen Gebäudeteil. Leuchte: Andreea Braescu.
Für die Küche verbinden die InnenarchitektInnen den klassischen Landhausstil mit modernen Elementen. Ein echter Blickfang sind Insel und Rückwand aus Marmor. In Kontrast dazu steht das gekalkte Eichenparkett.
Für die Küche verbinden die InnenarchitektInnen den klassischen Landhausstil mit modernen Elementen. Ein echter Blickfang sind Insel und Rückwand aus Marmor. In Kontrast dazu steht das gekalkte Eichenparkett.
Trotz der Grösse des Hauses gibt es viele gemütliche Ecken. Der Loungebereich wird oft von den Kindern genutzt. Die ArchitektInnen brachten hier verschiedene Materialien wie Holz, Marmor und Stahl zum Einsatz, die genau aufeinander abgestimmt sind. Sofa: «Standard» von Edra; Sessel: «Hippo» von Norr11.
Trotz der Grösse des Hauses gibt es viele gemütliche Ecken. Der Loungebereich wird oft von den Kindern genutzt. Die ArchitektInnen brachten hier verschiedene Materialien wie Holz, Marmor und Stahl zum Einsatz, die genau aufeinander abgestimmt sind. Sofa: «Standard» von Edra; Sessel: «Hippo» von Norr11.

Mehr Einblicke in das um- und angebaute Haus in Irland gibt ist in der Ausgabe 02•03/24 vom Magazin RAUM UND WOHNEN.

Text: Anna Bisazza, Bearbeitung: Kirsten Höttermann, Fotos: Ruth Maria Murphy / Living Inside
aus dem Magazin: Raum und Wohnen, Zeitschrift Nr. 02•03/24

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