Villa Planchart

Eine Liaison aus Mailand und Caracas

Hoch über der venezolanischen Hauptstadt thront sie wie ein exotischer Schmetterling: Die Villa Planchart, Gio Pontis architektonisches Meisterwerk aus den 1950er-Jahren. Wer den Hügel El Cerrito erklimmt, dem offenbart sich ein Juwel der Moderne, das bis heute nichts von seiner Strahlkraft eingebüsst hat.

Die Fassade der Villa Planchart präsentiert sich als kühne Komposition aus Licht und Schatten. Das schwebende Dach, eine Skulptur für sich, scheint mit seinen präzise abgeschrägten Kanten der Schwerkraft zu trotzen. Grosszügige Öffnungen durchbrechen die weisse Fläche und lassen die Natur ins Haus. Wie ein eleganter Schmetterling ruht der Bau inmitten der tropischen Vegetation, die ihn sanft umschliesst.
Die Fassade der Villa Planchart präsentiert sich als kühne Komposition aus Licht und Schatten. Das schwebende Dach, eine Skulptur für sich, scheint mit seinen präzise abgeschrägten Kanten der Schwerkraft zu trotzen. Grosszügige Öffnungen durchbrechen die weisse Fläche und lassen die Natur ins Haus. Wie ein eleganter Schmetterling ruht der Bau inmitten der tropischen Vegetation, die ihn sanft umschliesst.
Vor der beeindruckenden Kulisse Caracas' schwebt ein filigranes Vordach über der Terrasse der Villa Planchart. Gio Ponti setzt hier seine Vision der schwebenden Leichtigkeit fort, die das gesamte Gebäude prägt. Die schlanken Stützen tragen das Dach mühelos und verschmelzen mit den eleganten Linien der Fassade.
Vor der beeindruckenden Kulisse Caracas' schwebt ein filigranes Vordach über der Terrasse der Villa Planchart. Gio Ponti setzt hier seine Vision der schwebenden Leichtigkeit fort, die das gesamte Gebäude prägt. Die schlanken Stützen tragen das Dach mühelos und verschmelzen mit den eleganten Linien der Fassade.

Es war eine Liaison, die zunächst unter keinem guten Stern stand. Als Gio Ponti 1953 den Auftrag für die Villa erhielt, wusste er nicht einmal genau, wo Caracas lag. Doch aus der anfänglichen Skepsis entwickelte sich rasch eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Mailänder Stararchitekten und dem kunstaffinen Ehepaar Planchart. In zahllosen Briefen – oft liebevoll mit «Liebe Armanala» adressiert – feilten sie gemeinsam an jedem Detail des Hauses.

Das Ergebnis ist unvergessen: Ein lichtdurchfluteter Bau, der sich sanft in die Hügellandschaft schmiegt und doch wie eine kühne Skulptur über der Stadt zu schweben scheint. Die weiss gekachelten Fassaden reflektieren das tropische Sonnenlicht, während das leicht überstehende Dach dem Gebäude eine schwebende Leichtigkeit verleiht.

Innenräume wie aus einem Guss
Doch erst im Inneren entfaltet sich die ganze Pracht dieses Gesamtkunstwerks. Hier verschmelzen Architektur, Kunst und Design zu einer harmonischen Einheit. Fliessende Raumübergänge, raffinierte Lichtführung und eine exquisite Materialauswahl zeugen von Pontis Meisterschaft. Jedes Detail trägt seine Handschrift – von den massgefertigten Möbeln über die Leuchten bis hin zum Tafelsilber. Selbst die Platzierung der Kunstwerke wurde vom Maestro persönlich festgelegt. Ein Mobilé von Alexander Calder begrüsst die BesucherInnen im Eingangsbereich, während Skulpturen von Harry Bertoia und Jesús Soto mit den architektonischen Elementen in Dialog treten.

Pontis Vermächtnis lebt weiter
Auch mehr als sechs Jahrzehnte nach ihrer Fertigstellung hat die Villa Planchart nichts von ihrer Faszination eingebüsst. Als Teil einer Stiftung wird sie bis heute liebevoll gepflegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Gleichzeitig inspiriert sie weiterhin DesignerInnen und ArchitektInnen. So hat der italienische Möbelhersteller Molteni&C kürzlich einige von Pontis ikonischen Entwürfen neu aufgelegt – darunter das Sofa «Due Foglie» und den Sessel «D.154.2», die ursprünglich für die Villa entworfen wurden.

Die Villa Planchart bleibt ein zeitloses Zeugnis für Gio Pontis visionäres Schaffen. Ein Ort, an dem Kunst und Leben, Tradition und Moderne, europäisches Designerbe und lateinamerikanische Lebensfreude zu einer einzigartigen Synthese verschmelzen. Wer einmal auf dem Hügel El Cerrito stand, wird die Faszination dieses architektonischen Kleinods nie wieder vergessen.

MOLTENI&C

Im Herzen der Villa Planchart entfaltet sich ein Spiel der Kontraste: Kühler Carrara-Marmor trifft auf warmes Tropenholz, geometrische Strenge auf organische Formen. Diese erlesenen Materialien bilden die perfekte Bühne für die exquisite Kunstsammlung der Plancharts. Im Zentrum schwebt ein Mobile von Alexander Calder, dessen filigrane Formen in ständiger Bewegung sind.
Im Herzen der Villa Planchart entfaltet sich ein Spiel der Kontraste: Kühler Carrara-Marmor trifft auf warmes Tropenholz, geometrische Strenge auf organische Formen. Diese erlesenen Materialien bilden die perfekte Bühne für die exquisite Kunstsammlung der Plancharts. Im Zentrum schwebt ein Mobile von Alexander Calder, dessen filigrane Formen in ständiger Bewegung sind.
Ponti inszeniert ein faszinierendes Wechselspiel von Volumen und Leere, von Licht und Schatten. Jedes Detail, jede Linie scheint sorgfältig choreografiert. Farbige Materialien werden zu Protagonisten in diesem räumlichen Theater - mal kontrastreich, mal subtil aufeinander abgestimmt.
Ponti inszeniert ein faszinierendes Wechselspiel von Volumen und Leere, von Licht und Schatten. Jedes Detail, jede Linie scheint sorgfältig choreografiert. Farbige Materialien werden zu Protagonisten in diesem räumlichen Theater - mal kontrastreich, mal subtil aufeinander abgestimmt.
In der Villa Planchart offenbart sich Gio Pontis einzigartiger Balanceakt zwischen Tradition und Avantgarde. Mit virtuoser Leichtigkeit jongliert der Maestro hier zwischen klassischen Anleihen und kühner Modernität. Seine architektonische Handschrift manifestiert sich in einer raffinierten Komposition aus Formen und Farben, die weit mehr ist als blosse Dekoration.
In der Villa Planchart offenbart sich Gio Pontis einzigartiger Balanceakt zwischen Tradition und Avantgarde. Mit virtuoser Leichtigkeit jongliert der Maestro hier zwischen klassischen Anleihen und kühner Modernität. Seine architektonische Handschrift manifestiert sich in einer raffinierten Komposition aus Formen und Farben, die weit mehr ist als blosse Dekoration.
Auch das Sofa «D.157.6» oder «Due Foglie» gehört zu den Möbeln, die Ponti für die Villa in Caracas entwarf. In diesem Jahr neu aufgelegt, steht es exemplarisch für Molteni&Cs Mission, vergessene Meisterwerke des 20. Jahrhunderts wiederzubeleben und einem zeitgenössischen Publikum zugänglich zu machen.
Auch das Sofa «D.157.6» oder «Due Foglie» gehört zu den Möbeln, die Ponti für die Villa in Caracas entwarf. In diesem Jahr neu aufgelegt, steht es exemplarisch für Molteni&Cs Mission, vergessene Meisterwerke des 20. Jahrhunderts wiederzubeleben und einem zeitgenössischen Publikum zugänglich zu machen.
Der ikonische «D.154.2» Sessel wurde 2024 mit dem prestigeträchtigen Compasso d'Oro Career Award ausgezeichnet. Als Teil der Neuauflage-Initiative von Molteni&C, in Zusammenarbeit mit den Gio Ponti Archives, repräsentiert der Sessel die Quintessenz von Pontis fünf Jahrzehnte umspannender Schaffensperiode.
Der ikonische «D.154.2» Sessel wurde 2024 mit dem prestigeträchtigen Compasso d'Oro Career Award ausgezeichnet. Als Teil der Neuauflage-Initiative von Molteni&C, in Zusammenarbeit mit den Gio Ponti Archives, repräsentiert der Sessel die Quintessenz von Pontis fünf Jahrzehnte umspannender Schaffensperiode.

Mehr über Architektur, Wohnen und Design bietet die Ausgabe 12/24•01/25 vom Magazin RAUM UND WOHNEN.

Text: Redaktion, Fotos: Frederik Vercruysse

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