Nah am Wasser gebaut

Wasser hat die Menschen schon immer dazu veranlasst, in seiner Nähe zu bauen. Am Seekanal Brüssel-Schelde im malerischen belgischen Städtchen Humbeek steht ein faszinierendes Wohnhaus mit Blick aufs Wasser. Das von Studio Farris Architects entworfene «Canal House» fügt sich einerseits in die bestehende Wohnbebauung ein, schafft aber andererseits eine räumliche Verbindung zwischen Innen- und Aussenräumen.

Das vom Studio Farris Architects entworfene «Canal House» fügt sich sich respektvoll in die Reihe der Wohngebäude am Kanal ein.
Das vom Studio Farris Architects entworfene «Canal House» fügt sich sich respektvoll in die Reihe der Wohngebäude am Kanal ein.
Ein kleiner, «geheimer» Garten verbirgt sich jenseits des Tores.
Ein kleiner, «geheimer» Garten verbirgt sich jenseits des Tores.
Mit den grossen Fensterfronten entsteht ein starker Bezug zum Wasser.
Mit den grossen Fensterfronten entsteht ein starker Bezug zum Wasser.

Das Volumen des «Canal House» fügt sich subtil in die Reihe der benachbarten Giebeldachhäuser ein, setzt jedoch mit seiner zurückversetzten Fassade und den grosszügigen Glasflächen einen bewussten Kontrapunkt. Das Wohnhaus wurde vom Studio Farris Architects unter der Leitung des Architekten Giuseppe Farris als Ersatz für ein bestehendes Gebäude entworfen. Mit diesem Projekt in der belgischen Stadt Humbeek entstand ein Haus mit zeitgemässem Wohndesign und Blick auf den Seekanal Brüssel-Schelde.

Wohnen neu gedacht
Im Gegensatz zur traditionellen Struktur der umliegenden Häuser kehrt das «Canal House» die übliche Raumaufteilung um. Die privaten Schlafräume sind im Erdgeschoss verortet und öffnen sich zu den ruhigen Innenhöfen. Im Obergeschoss hingegen entfaltet sich ein grosszügiger, offener Wohnraum, der durch Panoramafenster und eine vorgelagerte Terrasse eine intensive visuelle Verbindung zum Kanal herstellt. Diese ungewöhnliche Raumkomposition nutzt den verfügbaren Platz optimal aus und schafft eine einzigartige Beziehung zum umgebenden Raum.

Vom Inneren des Hauses gibt es einen freien Blick auf den einzelnen Baum, der eine natürliche Wärme und ein Gefühl von Proportion schafft. Besonders die angrenzenden Schlafzimmer profitieren von dieser ruhigen Lage: Eines öffnet sich direkt zum Innenhof, während das andere in einen hinteren Garten mündet, der auch das Badezimmer mit natürlichem Licht und Frischluft versorgt.

Fliessende Übergänge
Eine skulpturale Treppe verbindet das Erdgeschoss mit dem Wohnbereich im Obergeschoss und eröffnet erste Ausblicke auf den Kanal. Hier entfaltet sich ein klar strukturierter, offener Raum, in dem Einbauschränke für Ruhe und Ordnung sorgen. Die vorgelagerte Terrasse intensiviert das Erlebnis der Nähe zum Wasser und erweitert den Wohnraum ins Freie. Im hinteren Bereich des Obergeschosses gehen Essbereich und Küche fliesend über und profitieren vom freien Blick in den zweiten Innenhof.

Ästhetisches Wohnkonzept
Das «Canal House» überzeugt mit seiner präzisen orchestrierten Beziehung zwischen Innen- und Aussenräumen, privaten und öffentlichen Bereichen sowie den fliessenden Übergängen zwischen den beiden Ebenen. Die durchdachte Komposition ermöglicht eine Vielzahl von Perspektiven, die das Wechselspiel von Raum, Licht, Materialität und dem Element Wasser immer wieder neu erfahrbar machen. So wird das Gebäude nicht nur zu einem zeitgemässen Wohnhaus, sondern zu einer poetischen Verbindung von Architektur und Landschaft – einem lebendigen Dialog zwischen Tradition und Moderne.

STUDIO FARRIS ARCHITECTS

Dank der zurückgesetzten Fassade entsteht ine aussergewöhnliche Aussicht im Obergeschoss.
Dank der zurückgesetzten Fassade entsteht ine aussergewöhnliche Aussicht im Obergeschoss.

Text: PD, EL

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