Architektur : Ligurien

Gesamtkunstwerk am Meer

Was für ein Wurf! In Santa Margherita Ligure versteckte der italienische Architekt Gabriele Buratti eine Villa in einer Felsnische mit unverbaubarem Blick auf den Golf von Tiguillio. Und das in Farben, wie sie besser nicht zu einem Tag am Meer passen könnten: Weiss, Gelb und natürlich Blau.

Die drei Meter hohe Bronzeskulptur am Pool ist ein Werk des italienischen Künstlers Matteo Pugliese und steht für die kindliche Freude, sich unbeschwert ins Wasser fallen zu lassen.
Die drei Meter hohe Bronzeskulptur am Pool ist ein Werk des italienischen Künstlers Matteo Pugliese und steht für die kindliche Freude, sich unbeschwert ins Wasser fallen zu lassen.
Der Blick durch den Wohnraum spiegelt das Farbkonzept der Villa wider – alles in Blau, Gelb und Weiss. Links bieten die beiden Sessel von Jean Prouvé, entworfen 1930, den perfekten Blick Richtung Meer.
Der Blick durch den Wohnraum spiegelt das Farbkonzept der Villa wider – alles in Blau, Gelb und Weiss. Links bieten die beiden Sessel von Jean Prouvé, entworfen 1930, den perfekten Blick Richtung Meer.
Im Essbereich setzten der Architekt und sein Team einige innovative Techniken um. Den Tisch verkleideten sie mit einer Schicht aus Metall, während auf die Türen des Einbauschrankes Stoff aus gebrauchten Bootssegeln angebracht wurde.
Im Essbereich setzten der Architekt und sein Team einige innovative Techniken um. Den Tisch verkleideten sie mit einer Schicht aus Metall, während auf die Türen des Einbauschrankes Stoff aus gebrauchten Bootssegeln angebracht wurde.

Gabriele Buratti kann nicht anders – gleich zu Beginn des Gesprächs holt er zur grossen Geste aus: «Wissen Sie», sagt der Architekt aus Mailand, «in Italien sind wir üblicherweise Eigentümer der Häuser, in denen wir wohnen. Das unterscheidet uns von der Schweiz. Und weil uns das Haus gehört, gestalten wir es bis ins kleinste Detail so, dass alles zusammenpasst.» Diesen Aspekt zu berücksichtigen, ist tatsächlich sinnvoll, wenn man über das neueste Projekt der Brüder Gabriele und Oscar Buratti vom Studio Buratti Architetti spricht – ein Haus, das direkt in Santa Margherita Ligure liegt. In diesem Haus fügt sich wirklich alles harmonisch zusammen. Die Bauherrschaft und die Burattis kannten sich bereits von früheren gemeinsamen Projekten. Nun sollte auf einem Grundstück hoch über der ligurischen Küste ein Feriendomizil für Familie und Freunde entstehen: Ein heiteres Haus, das ganz für unbeschwerte Momente am Meer geschaffen ist.

«Der Bauherr wünschte sich einen wirklich zeitgenössischen Entwurf», erzählt Buratti. Alles habe mit der Farbe Weiss begonnen, fährt der Architekt fort. «Wir sprachen darüber, noch bevor irgendjemand den ersten Strich für einen Entwurf gemacht hatte.» Weiss ist die Farbe der Ferien, der Boote auf dem Wasser, die Farbe des Lichts im Sommer, so erklärt er – und die typische Farbe für Kleidung im Sommer. «Wir dachten schon sehr früh an eine weisse Villa.»

Bald ging es auch um die Frage, welche Materialien und Stile in dem Projekt vereint werden sollten. Buratti hat dazu eine klare Haltung: «Der Wert unserer Architektur liegt nicht in einem bestimmten Stil, sondern in der Qualität der verwendeten Materialien.» Es gehe weniger darum, welcher Epoche ein bestimmtes Möbelstück oder Ausstattungselement zuzuordnen sei. «Es geht immer nur darum, dass alles auf dem gleichen Qualitätsniveau ist. Dann kann man ganz unterschiedliche Elemente, Stile und Materialien kombinieren und es wirkt trotzdem harmonisch.»

Schon auf den ersten Zeichnungen lässt sich erkennen, was Buratti im Sinn hatte: ein Haus als grosses Fenster zum Meer. Auf drei Seiten von Felsen umgeben, öffnet sich die Villa auf einer Seite vollständig zum Wasser. Das Meer ist von jedem Raum aus sichtbar – vom Wohn- und Schlafbereich, von der Küche und den Bädern. Von aussen einsehbar sind lediglich Teile der Terrasse. Gerade deshalb profitieren die BewohnerInnen von einem Haus, bei dem die Grenze zwischen innen und aussen nur noch durch Fensterglas markiert wird. «Hier kann man wirklich jederzeit, am besten barfuss, frei zwischen Haus und Terrasse wechseln», schwärmt der Architekt.

BURATTI ARCHITETTI

Die komplette Reportage ist in der Ausgabe 06•07/25 vom Magazin RAUM UND WOHNEN zu lesen.

Text: Barbara Hallmann, Fotos: Marcello Mariana
aus dem Magazin: Raum und Wohnen, Zeitschrift Nr. 06•07/25

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