Die «neue räume» in Zürich, dieses zweijährlich wiederkehrende Ereignis der Designkultur, hat wieder einmal die alte ABB-Halle in Oerlikon in einen Tummelplatz für DesignliebhaberInnen und Möbelenthusiasten verwandelt. Ende September 2024 drängten sich hier die AnhängerInnen des guten Geschmacks, um die neuesten Trends in Sachen Wohnen zu bestaunen, zu betasten und vielleicht sogar zu erwerben.
In der Halle präsentierten rund 100 AusstellerInnen aus zehn Ländern ihre Visionen vom perfekten Zuhause – von italienischen Sitzmöbeln bis hin zu skandinavischen Leuchten. Viele dieser Objekte kann man heute schon als Kultobjekte bezeichnen. Andere wollen es erst noch werden. Zwischen all den Exponaten bewegten sich ArchitektInnen, DesignerInnen und LiebhaberInnen schöner Dinge. Dabei war die «neue räume» mehr als nur eine Leistungsschau der Möbelindustrie. Sie war ein Ort der Begegnung, ein Schmelztiegel der Ideen, der auch das junge Schweizer Design in einer Sonderschau förderte. Nach vier Tagen intensiven Eintauchens in die Welt des Designs blieb den BesucherInnen nur die Hoffnung, dass die nächste «neue räume» nicht allzu lange auf sich warten lässt. Denn wo sonst kann man so ungeniert in fremden Wohnzimmern herumstöbern, auf fremden Stühlen sitzen und sogar fremde Betten ausprobieren?
NEUE RÄUME
Zur Deckenleuchte «PH5» von Poul Henningsen müssen nicht mehr viele Worte gesagt werden, ausser, dass es sie neu in dem Farbton Burgundy gibt.
Classicon präsentierte die Ausstellung «Eileen Gray – Non Conformist Artist». Gezeigt wurden Gouachen und Collagen, die Gray als Webvorlagen für ihre avantgardistischen Teppiche nutzte. Seit 2004 setzt Classicon Grays Entwürfe um, jüngst die Modelle Cassis, De Stijl, La Lune, Monolith, Faubourg und Castellar.
Das dänische Unternehmen stellte Kissen aus der Kollektion «Dale» vor. Sie sind aus 100% Oeko-Tex-zertifiziertem europäischem Leinen gefertigt, was nicht nur für Qualität, sondern auch für umweltbewusste Produktion steht. Die Füllung aus Federn und Daunen macht «Dale» besonders weich und komfortabel.
Martin Schenk erweiterte seine Kollektion «Viktoria» um einen Hocker, der dem Gestaltungsprinzip seiner Bank folgt: Er transformierte die äusseren Leisten der Sitzfläche zu Beinen. Foto Claudio Zingarello.
Hay ist seit 2003 für moderne Möbel und Wohnaccessoires bekannt. Zu den Kollektionen, die das dänische Unternehmen an der «neue räume» ausstellte, gehört «Palisade» von Ronan und Erwan Bouroullec.
Tecta stellte ein Trio für mobiles Arbeiten vor. Das Ensemble besteht aus Marcel Breuers Faltsessel «D4», einem passenden Hocker und dieser von Ayzit Bostan entworfenen Beistelltasche. Diese funktionale und emotionale Gruppe wurde für das flexible Büro konzipiert und aus demselben handverlesenen Leder in aufwendiger Täschnerarbeit hergestellt.
Die neue Lounge-Version des Stuhls «Paf Paf» ist eine Weiterentwicklung des Konzepts «grosse Wolke zum Hineinfallen». Marialaura Irvine kombiniert ein Gestell aus Holz mit einem Polster aus Federn und kleidet letzteres in ein Gewand aus Bouclé, Leder oder Baumwollstoff.
Mehr neues Design gibt es in der Ausgabe 10•11/24 vom Magazin RAUM UND WOHNEN.
Text: Kirsten Höttermann
aus dem Magazin: Raum und Wohnen, Zeitschrift Nr. 10•11/24