Re-Design der Uhr «DiaStar»

Von Diamanten und Sternen

Zahlreiche Versuche, die Oberfläche der «DiaStar» vor Publikum zu beschädigen, scheiterten. Es waren derartige Marketing-Aktionen, die dem Zeitmesser von 1962 zu Bekanntheit und Beliebtheitverhalfen. Mit einer Jubiläums-Edition von Alfredo Häberli wurde die weltweit erste kratzfeste Uhr nun gebührend gefeiert.

Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums entwarf Alfredo Häberli für Rado die «DiaStar Original 60-Year Anniversary Edition». Die neue Version orientiert sich stark am Original von 1962, ohne eine zeitgemässe Ästhetik einzubüssen.
Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums entwarf Alfredo Häberli für Rado die «DiaStar Original 60-Year Anniversary Edition». Die neue Version orientiert sich stark am Original von 1962, ohne eine zeitgemässe Ästhetik einzubüssen.
Alfredo Häberli ist ein international bekannter Schweizer Produktdesigner, dessen Bandbreite von Geschirr und Besteck über Stühle und Sofas bis zu Architektur und Autos reicht. Mit dem (Re-)Design einer Uhr erfüllte er sich einen lang gehegten Traum.
Alfredo Häberli ist ein international bekannter Schweizer Produktdesigner, dessen Bandbreite von Geschirr und Besteck über Stühle und Sofas bis zu Architektur und Autos reicht. Mit dem (Re-)Design einer Uhr erfüllte er sich einen lang gehegten Traum.

Bereits 1962 wies die «DiaStar» ein Design auf, das später richtig Furore machen sollte. Ausgedacht hatte sich die eigenwillige Form der Uhr allerdings kein Designer: Das Modell, dessen Name die Härte eines Diamanten und das Strahlen eines Sterns verspricht, besass ein facettiertes Deckglas aus synthetischem Saphir und ein Übergehäuse aus Wolframkarbid. Beides sind derart harte Materialien, dass man sie mit einer Feile traktieren kann, ohne Spuren zu hinterlassen. Die maschinelle Bearbeitung dieser neuartigen Legierung war damalsabsolutes Neuland für Rado, und der Entstehungsprozess der «DiaStar» eher von technischen Zwängen geleitet als durch ästhetische Vorgaben. So kam die weltweit erste kratzfeste Uhr eher durch Zufall zu ihrer charakteristischen ovalen Form. Nach ihrer Markteinführung fand die aussergewöhnliche Uhr zunächst im Fernen Osten Anerkennung und anschliessend allmählich auch im Rest der Welt. Seitdem zählt der Zeitmesser zu einer der bekanntesten Ikonen der gesamten Schweizer Uhrenindustrie und verhalf Rado zum Ruf als «Master of Materials».

Um diesen Meilenstein nach 60 Jahren gebührend zu feiern, wurde Alfredo Häberli vom Lengnauer Uhrenhersteller mit der Aufgabe betraut, die Ikone einem Facelift zu unterziehen. Dieser Herausforderung hat sich der renommierte Schweizer Designer, selbst ein bekennender Uhrenliebhaber, mit grösster Leidenschaft und ebenso grossem Respekt gewidmet: Die Begeisterung für Uhren hegt der Designer bereits seit seinem 18. Geburtstag. «Damals schenkte mir mein Vater jene Uhr, die dieser selbst zu seinem 18. Geburtstag von seinem Vater bekommen hatte. Sie ist noch heute Bestandteil meiner Uhrensammlung, von der ich täglich eine andere trage.» Seit über 40 Jahren beschäftigt er sich schon mit dem Design von Uhren und der langgehegte Wunsch, selbst eine Uhr zu entwerfen, ging mit dem Re-Design der «DiaStar» in Erfüllung. Doch ganz so einfach sei es dann nicht, das Aussehen einer Ikone zu verändern. «Im Wesentlichen ging es darum, die Merkmale der ursprünglichen Uhr zu übernehmen und ihnen eine zeitgemässe Form zu verleihen, ohne dabei den Charakter des Originals zu verwässern.» Er habe zuerst die Geometrie verstehen müssen, um diese dann sehr sorgfältig zu verändern, erklärt der Designer, ein profunder Uhrenkenner erkenne dies sofort, andere könnten nur erahnen, dass etwas verändert worden sei. «Es war die hohe Kunst, ein komplett neues Gehäuse mit Boden zu entwerfen, ohne dies besonders zu betonen.»

Das Gehäuse wurde geometrisch leicht angepasst, damit es eleganter und leichter aussieht. In Anlehnung an die zurückliegenden sechs Jahrzehnte zeichnet sich die «Rado DiaStar Original 60-Year Anniversary Edition» durch ein Saphirglas mit hexagonalen Facetten aus. Eingerahmt wird der 38 Millimeter grosse Zeitmesser von einer breiten Lünette aus strahlenförmig gebürstetem Ceramos mit geschliffenen Schrägen und Details über einem dazu passenden monochromen Gehäuse. Ceramos ist ein High-Tech-Keramik-Verbundwerkstoff mit den Härteeigenschaften von Keramik und der Optik sowie der Widerstandsfähigkeit einer Metalllegierung und ist damit um einiges leichter als sein Vorgänger. Die Zeiger und Stundenindizes, so abstrakt und modern wie möglich gestaltet, sind für die bessere Sichtbarkeit im Dunkeln mit Super-Lumi-Nova beschichtet. Im Inneren der Uhr sorgt das Rado «R764 Automatikwerk» mit 80-Stunden-Gangreserve für eine zuverlässige und genaue Zeitmessung, ausserdem ist die Uhr bis zu einer Tiefe von 100 Metern wasserdicht.

Trotz technischer Möglichkeiten stehen händisches Skizzieren, Zeichnen und Modellbasteln am Anfang aller Designprozesse Alfredo Häberlis, erst im späteren Verlauf spielt das digitale Arbeiten eine Rolle.
Trotz technischer Möglichkeiten stehen händisches Skizzieren, Zeichnen und Modellbasteln am Anfang aller Designprozesse Alfredo Häberlis, erst im späteren Verlauf spielt das digitale Arbeiten eine Rolle.

«Bei jedem Produkt versuche ich, einen Mehrwert zu schaffen, der in der Alltagstauglichkeit des Designs liegt», erklärt Alfredo Häberli, «für die «DiaStar» bedeutet das, dass man sie zu verschiedenen Anlässen tragen können muss.» Deshalb wird sie mit zwei alternativen Armbändern geliefert, die Ton-in-Ton gehalten sind. Der Designer entschied sich für ein «Milanaise»-Armband aus satiniertem Edelstahlgeflecht und ein graumeliertes Textilarmband, die beide mittels Easy Clip-System ganz schnell ausgetauscht werden können. Wichtig war bei der Selektion der Materialien, dass ein Armband wasserverträglich ist und mehr glänzt, hingegen das andere Band sollte modischer und gleichzeitig dezenter sein. Die Uhr wird stilvoll in einem grauen Etui präsentiert.

Mit dieser Jubiläums-Edition hat Designer Alfredo Häberli eine Uhr gestaltet, die, wie er sagt, Personen anspricht, die nicht mit der Zeit gehen. Denn die «DiaStar», sei es das Original von 1962 oder die Jubiläums-Edition, hält ein Leben lang – mit einer diamantengleichen Widerstandsfähigkeit und einem immerwährenden, sternenartigen Glanz.

RADO

Die Jubiläumsversion wird von drei neuen «Rado DiaStar Original»-Varianten flankiert, deren Lünetten aus poliertem Ceramos bestehen.
Die Jubiläumsversion wird von drei neuen «Rado DiaStar Original»-Varianten flankiert, deren Lünetten aus poliertem Ceramos bestehen.

Text: Silja Cammarata
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 02•03/23

Artikel teilen

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln.

Notwendige Cookies werden immer geladen