Tanz der Lichter

Die Anforderungen an das Lichtdesign im Automobilbereich gehen weit über Ästhetik und Funktionalität hinaus. César Muntada, Head of Light Design bei Audi, gelingt es seit Jahren, die komplexen technischen Herausforderungen zu meistern. Mit dem neuen «Q6 e-tron» hat er erneut ein Zeichen für seine visionäre Kraft gesetzt und ein Lichtkonzept geschaffen, das seinesgleichen sucht.

Der vollelektrische «Q6 e-tron», hier in der Sportversion, der vor kurzem in der Schweiz eingeführt wurde, hebt Design, Lichttechnik, Fahrdynamik und Performance auf ein neues Niveau. Besonders bemerkenswert sind die Reichweite von 625 km und die maximale DC-Ladeleistung von 270 kW, mit der in nur 10 Minuten bis zu 255 km nachgeladen werden können.
Der vollelektrische «Q6 e-tron», hier in der Sportversion, der vor kurzem in der Schweiz eingeführt wurde, hebt Design, Lichttechnik, Fahrdynamik und Performance auf ein neues Niveau. Besonders bemerkenswert sind die Reichweite von 625 km und die maximale DC-Ladeleistung von 270 kW, mit der in nur 10 Minuten bis zu 255 km nachgeladen werden können.
Als Head of Light Design prägt César Muntada bei Audi seit 2007 den innovativen und technologiebegeisterten Charakter der Audi Design Unit. Der spanische Visionär, der Automotive Design an der britischen University of Coventry studierte, begreift Licht als wichtigstes Kommunikationsmittel der Zukunft.
Als Head of Light Design prägt César Muntada bei Audi seit 2007 den innovativen und technologiebegeisterten Charakter der Audi Design Unit. Der spanische Visionär, der Automotive Design an der britischen University of Coventry studierte, begreift Licht als wichtigstes Kommunikationsmittel der Zukunft.

Noch ein bisschen. Und noch ein bisschen mehr. Und schon ist es auch wieder vorbei. Das Tempolimit ist schneller erreicht, als man denkt – kaum hat man das Gaspedal gestreift. In 5,9 Sekunden von 0 auf 100 – und das vollelektrisch. Ja, das lässt sich durchaus als Fahrspass bezeichnen. Doch die Beschleunigung ist nur ein Aspekt. Es gibt so viel mehr, was am «Q6 e-tron» fasziniert, der wirklich alles an neuster Technik in sich vereint. Das Lichtdesign zum Beispiel. Das neuste vollelektrische SUV-Modell zelebriert gleich mehrere Lichtkonzepte, von denen das markanteste sofort ins Auge fällt, denn es betrifft die Aussenbeleuchtung. Heckleuchten und Frontscheinwerfer, ein vertrauter Anblick? Weit gefehlt.

Acht verschiedene Designs stehen zur Auswahl, um dem Fahrzeug einen individuellen Ausdruck zu verleihen. Alle passen zum kraftvollen und maskulinen Auftritt des 388 PS starken SUV. Was so spielerisch leicht erscheint, ist das Ergebnis einer hochkomplexen Technologie, die Audi über Jahre entwickelt, geschützt und patentiert hat. Die sogenannte aktive digitale Lichtsignatur vereint erstmals Signatur und Bewegung des Lichts. Ziel war es, die Lebendigkeit und die persönliche Interaktion mit dem Fahrzeug durch ein dynamisches Lichtdesign sichtbar zu machen. Mit Hilfe eines eigens entwickelten Algorithmus, der 360 Segmente in sechs digitalen OLED-Panels ansteuert, entsteht alle zehn Milli­­sekunden ein neues Design, das Frontscheinwerfer und Heckleuchten auf den ersten Blick kommunikativ und intelligent erscheinen lässt. Im digitalen Tagfahrlicht der Matrix-LED-Scheinwerfer entsteht so ein wechselndes Lichtdesign mit zwölf auf- und abblendenden Segmenten. Und genau das ist der Clou: Durch das Dimmen einzelner Segmente nimmt der Mensch eine Bewegung wahr, obwohl die Lichtintensität an sich immer konstant bleibt. Denn so will es der Gesetzgeber, der jede Helligkeitsänderung bei der Lichtfunktion eines Fahrzeugs verbietet. 

Die tanzenden Lichter haben aber nicht nur einen ästhetischen Wert, sie erhöhen auch die Verkehrssicherheit. Zum Beispiel, wenn sie sich in Gefahrensituationen zu statischen Rücklichtsignaturen mit integriertem Warndreieck formieren. Das Warnlicht aktiviert sich automatisch, etwa beim Warnblinken, bei einem Pannenruf oder als Ausstiegswarnung. Im Innenraum folgen die nächsten Lichtkonzepte: Ein Lichtband am unteren Rand der Frontscheibe kommuniziert über eine intuitiv verständliche Farbgebung direkt mit dem Fahrenden: Grün signalisiert den Ladevorgang des Fahrzeugs, rötlich färbt sich das Licht beim Bremsen und blaue bis violette Farbtöne vermitteln Komfort und Ruhe. Zusammen mit weiteren dezenten Lichtquellen im Innenraum, die individuell eingestellt werden können, ergibt sich so ein ganzheitliches Ambientelicht. Während sich das Lichtdesign im Aussenbereich neben der Ästhetik in erster Linie auf die Sicherheit und die Kommunikation mit anderen VerkehrsteilnehmerInnen konzentriert, dient das Lichtdesign im Innenraum der Kommunikation mit den Fahrgästen und deren Wohlbefinden. «Lichtdesign ist zwar nie rein ästhetisch, sondern erfüllt immer auch eine Funktion», antwortet César Muntada auf die Frage nach dem Unterschied zwischen Lichtdesign für den Wohnbereich und für ein Fahrzeug, «aber das Auto ist zweifellos eines der komplexesten Designobjekte überhaupt», so der Head of Light Design, der für den unverwechselbaren Look aller Audi-Modelle mitverantwortlich ist. «Es besteht aus vielen Elementen aus ganz unterschiedlichen Bereichen, die zusammenspielen müssen. Und weil sich das Auto bewegt, ändert sich auch ständig die Art und Weise, wie wir das Licht nutzen und wahrnehmen.»

Es sind jene komplexen Herausforderungen, die César Muntada faszinieren und antreiben, innovative Lösungen zu entwickeln und die Grenzen des Möglichen ständig zu erweitern: «Wir ­suchen bei Audi nach dem, was wir brauchen oder spannend finden, und geben uns nicht mit dem zufrieden, was schon da ist. Wenn die Technologie, die wir einsetzen wollen, noch nicht automobilreif ist, dann entwickeln wir sie eben weiter! So können wir jetzt mit LEDs arbeiten, mit Lasertechnik, mit OLEDs, mit Projektionen nach dem Beamer-Prinzip. Wir beschränken uns nicht auf den Ist-Zustand, sondern denken in Forschungsschritten». Und so zeigt der «Q6 e-tron» eindrucksvoll, warum César Muntada und sein Team in der Branche als Avantgardisten des Lichtdesigns gelten – mit einem Tanz der Lichter, der die Zukunft der Lichttechnologie erlebbar macht.

AUDI

Das Exterieur des «Q6 e-tron», hier mit Allradantrieb, ver­körpert das klassische SUV-Design von Audi mit einer markanten, weiter­entwickelten Designsprache. Insgesamt drei spezialisierte Designteams sind für Exterieur, Interieur und Lichtdesign verantwortlich.
Das Exterieur des «Q6 e-tron», hier mit Allradantrieb, ver­körpert das klassische SUV-Design von Audi mit einer markanten, weiter­entwickelten Designsprache. Insgesamt drei spezialisierte Designteams sind für Exterieur, Interieur und Lichtdesign verantwortlich.

Mehr Designneuheiten gibt es in der Ausgabe 09•10/24 vom Magazin RAUM UND WOHNEN zu entdecken.

Text: Silja Cammarat, Fotos: Copyright AUDI AG
aus dem Magazin: Raum und Wohnen, Zeitschrift Nr. 09•10/24

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