Der Salone del Mobile in Mailand ist eine der grössten Designveranstaltungen weltweit und hat sich mit dem Fuori Salone vom Messegelände in Rho längst über die gesamte Stadt ausgebreitet. Da braucht es gutes Schuhwerk und die passenden Sitzmöbel für die kleinen Pausen zwischendurch. Folgende Modelle haben wir mit Genuss Probe gesessen...
«Cosy Curve» heisst das neue Sofa von MDF Italia und hält, was sein Name verspricht. Der italienische Hersteller präsentierte in diesem Jahr mehrere Designs, die die alte Strenge zugunsten runder, organischerer Formen nicht vermissen liessen. Design: Francesco Rota. Foto: Thomas Pagani.
Fast wie draussen sitzen: Für «Pebble Rubble» studierte das
schwedische Designerinnen-Duo Front die Natur. Deshalb wirkt das Sitzmöbel wie
Steine, die von Wasser rund geschliffen wurden und hat eine ebenso schöne Haptik
wie diese. Zu sehen war es nicht nur an der Messe, sondern auch in einer
grossartigen Vorstellung im Teatro Filodrammatici. Foto: EYE SRL/Alessandro Paderni.
Pausen sind bei Minotti immer mit einem guten Kaffee verbunden. In Rho wurde dieser auf einer speziell eingerichteten Fläche gereicht, die die Vielfalt der Kollektion vor Augen führte. Wir wählten ein Möbel von Kyoko Inoda und Nils Sveje. Das Duo, das in diesem Jahr seine ersten Entwürfe für den italienischen Hersteller vorlegte, hat seine Wurzeln in Dänemark und Japan. Wer dem Sofa «Lars» seinen Namen geben durfte, steht damit wohl fest.
Hier lagen wir genau richtig: Nicht nur wegen des weichen Bezugsstoffes von «Standalto», auf den die Vice Präsidentin Monica Mazzei ein ganz besonderes Augenmerk richtete, sondern auch wegen der verstellbaren Rückenlehnen. Design: Francesco Binfaré.
Es begab sich im neuen (grossartigen) Flagshipstore in der Via Moscova zu der Zeit, als sich der Tag dem Ende neigte: Wir liessen uns in «Ambroeus» nieder, unfähig in der Lage, uns jemals wieder aus dem herrlich weichen Sitzmöbel zu erheben. Design: Antonio Citterio.
In «Fame» ruhten wir kurz, aber äusserst gemütlich und begannen den Tag nach einem langen Abend bei Hermés (und dem vergeblichen Versuch in die Bar Basso zu gelangen). Er habe den Sessel als Hommage an die Handwerkskunst des Traditionsunternehmens designt, erklärte uns Designer Christophe Pillet, was wir sahen und vor allem spürten. Foto: Max Rommel.
Besitzt man äusserst gern: «Riace» ist ein Entwurf der gefeierten Designerbrüder Bouroullec aus Paris, die sich für das Gestell nicht mit schnöden Edelstahl zufrieden gaben. Sie wählten für ihre Polster lieber weisse Bronze. «Ein Design, das verblüfft, ohne zu übertreiben», verkündete der Hersteller. Wir finden: Das bedarf keiner weiteren Worte.
Der 35-jährige Mario Bellini entwarf «La Bambole» in den 1970er-Jahren. Und verpasste dem Kultmöbel nun nach 50 Jahren ein zeitgemässeres, nachhaltigeres Upgrade. Den Sessel «Bambola» entdeckten wir im Schaufenster des Showrooms in der Via Durini und verliebten uns gleich in die Version mit dem Rosendruck namens «Manila».
«Klismos» bedeutet auf Altgriechisch «Stuhl». Antonio Citterio entwickelte für Knoll nicht nur diesen, sondern gleich eine ganze Kollektion von Sitzmöbeln, die sich in ihrer Form an der klassischen griechischen Kultur orientieren. Besonders elegant (und wegen der üppigen Polster auch unser Messe-Favorit) ist die Chaiselongue. Die Rollenkopfstütze ist mit naturfarbenen oder schwarzen Lederschnüren an den Eichenrahmen gebunden. Foto: Federico Cedron.
Leicht, feminin und bequem: «Fleur» ist ein Sessel nach unserem Geschmack. Wie der Name vorwegnimmt, liess sich Designer S. Bicego von der Form einer geöffneten Blüte inspirieren. Neben dem Sessel gibt es auch einen kleineren Freischwinger für den Esstisch. Foto: StudioRocci.com
«Curve» ist kein Sofa, aber ein komfortabler Polsterstuhl, auf wir gern für ein Gespräch über die aktuellen Neuvorstellungen Platz genommen haben. Der Hocker verlockte, die Füsse einfach hochzulegen, aber das wäre in dem Moment wohl etwas unpassend gewesen. Design: Emmanuel Gallina.
Text: Kirsten Höttermann